Heilsamer Humor bis in den OP
Kinder sind am Tag einer Operation in besonderem Maße Stress und Anspannungen ausgesetzt. Gleichzeitig stehen ihre Eltern vor besonderen Sorgen, Ängsten und Unsicherheiten. Damit alle mit diesen belastenden Situationen besser umgehen zu können, hat HUMOR HILFT HEILEN ein besonderes Pilotprojekt gestartet: Mit dem Klinikclown bis zum Operationssaal.
Professionell ausgebildete Klinikclowns stehen den kleinen Patienten und ihren Eltern am Tag der Operation begleitend zur Seite. Die Clowns sind unsere Joker der Zuwendung. Mit großem Einfühlungsvermögen wissen sie, was in der konkreten Situation gerade dran ist: Mit Humor das Kind abzulenken und bis zum OP zu begleiten. Oder einfach nur zugewandt da zu sein mit einem offenem Ohr.
Die positive Wirkung des Humors
Dass die Begleitung zum OP durch Klinikclowns hilft, bestätigt auch die Wissenschaft: In einer Studie der Universität Greifswald zeigte sich, dass Kinder, die in der OP-Vorbereitung von einem Klinikclown begleitet werden, deutlich weniger Angst und einen um 30 Prozent gestiegenen Oxytocin-Spiegel aufweisen als Kinder, die den Prozess ohne Klinikclown bewältigen. Oxytocin gilt als „Kuschelhormon“, das das Vertrauen zu Mitmenschen erhöht und Stress abbaut. Das wirkt sich positiv auf den Narkoseschlaf der Kinder aus.
Studie zeigt: Kinder, die in der OP-Vorbereitung von einem Klinikclown begleitet werden, weisen deutlich weniger Angst auf.
OP-Begleitung im Fernsehen
Ein Team der WDR-Lokalzeit Bonn begleitete einen Morgen lang Georg Brinkmann, HHH-Klinikclown und Künstlerischer Leiter bei HUMOR HILFT HEILEN, bei seinem wöchentlichen „Einsatz“ in der Kinderklinik St. Augustin. Auch für die Eltern ist Klinikclown Georg Brinkmann da, denn auch diese stehen zumeist am Tag der Operation ihres Kindes unter Stress.
Wir danken sehr herzlich dem WDR für den Dreh und das Interesse an unserer Arbeit!
Per Schiff und Bus in den OP
HHH-Klinikclownin Jolla berichtet von ihrer Arbeit als OP-Begleiterin
„Wir treffen Henry, für den am Folgetag eine Herzoperation ansteht. Er winkt uns in sein Zimmer und wir steigen schnell in seine Fantasiewelt ein: Das Bett wird zum Schiff, auf dem Henry der Kapitän ist, der sein Schiff sicher durch das tobende Meer navigiert – die Clowns mit an Bord. Zimmernachbar Mike hat auch eine Operation am nächsten Tag vor sich. Ihm ist gar nicht nach Lachen zumute. Mit Tränen sitzt er auf dem Schoß seines Vaters. Trotzdem verfolgen sie neugierig das Spiel am Nachbarbett. Allmählich tauen die beiden auf und können sich zuerst ein Lächeln, dann ein Lachen nicht mehr verkneifen. Schließlich wird Mikes Bett zum Omnibus und Mike ist der Busfahrer. So beginnt zwischen beiden Patienten ein spaßiges Wetteifern, ob am nächsten Morgen zuerst der Bus oder das Schiff in den OP einlaufen darf. Das ganze Zimmer ist erfüllt von Leichtigkeit und Fröhlichkeit und wir Klinikclowns können uns mit einem herzlichen „Bis morgen früh“ verabschieden.“