Ein Erfahrungsbericht.
Seit 2021 begleiten Klinikclowns der Stiftung HUMOR HILFT HEILEN junge Patient:innen in der Asklepios-Kinderklinik St. Augustin zum OP. Die Idee, dass ein Clown zu operierende Kinder bis zur Narkose begleitet, ist in der Geschichte der Klinikclownerie noch relativ neu.
Wie ein solcher Klinikclown-Besuch in der OP-Vorbereitung eines Kindes ablaufen und was er bewirken kann, zeigt die folgende Geschichte von Georg Brinkmann, die sich so ereignet hat.
Ein Erfahrungsbericht von Hermann, Klinikclown der Stiftung HUMOR HILFT HEILEN:
Monika (Name geändert) ist ca. 4 Jahre alt und liegt in ihrem Bett im Warteraum. Ihre Mutter ist bei ihr. Als Hermann den Warteraum betritt, strahlt Monika ihn gleich an. Zusammen mit einem anderen wartenden Kind entwickelt sich ein gemeinsames Spiel, indem die beiden Hermann mit großem Hallo zwischen ihren Betten hin und her schubsen. Das wird dann aber so laut, dass die Schwester von der Rezeption einschreitet.
Hermann holt seine Handpuppe (ein Wurm) heraus und das Spiel wird leiser an Monikas Bett fortgesetzt. Nun ist es der Wurm, den sie immer wieder aus dem Bett schmeißt und der immer wieder hochkrabbelt.
Dann wird es noch ruhiger: der Wurm hat vom Runterfallen ein „Aua“! Monika hört ihn mit einem Spielzeugstethoskop ab und verschreibt ihm Ruhe. Sie legt ihn auf ihr Kissen und sich selbst gleich dazu, Hermann singt begleitet vom Akkordeon ein Schlaflied.
Monika beendet das Schläfchen nach kurzer Zeit, jetzt spielen die beiden Verstecken im Bett, der Wurm wird gefüttert, Monika klaut Hermann den Hut, er darf ihr das Zauberpflaster abmachen und so geht es munter weiter.
Als die Schwestern nun kommen, um Monika für die OP abzuholen, gehen der Wurm und Hermann mit. Im Einleitungsraum gibt es ein Prozedere, das sich schon eingespielt hat: damit Monika der Zugang gelegt werden kann, nimmt die Mutter sie auf den Schoß, die Zugangshand gehört den Schwestern, Monikas Kopf wird auf die entgegengesetzte Seite gedreht, wo sich schon der Wurm und Hermann befinden und alle spielen weiter. Auch die Mutter macht mit.
Es klappt leider nicht so schnell mit den Venen, aber dank des Zauberpflasters und des Spiels hat Monika das kaum mitbekommen – und es wirkte so, als ob sie sich auch bewusst lieber auf das Spiel konzentrierte.
Nun kommt die Atemmaske zum Einsatz – auch der Wurm bekommt eine eigene Maske, Hermann hat bereits eine, die er hervorzieht. Zusammen mit Monika atmen sie zusammen tief ein, um einschlafen zu können. Hermann schnarcht als erster.
Die Mutter erzählt später, dass Monika beim Aufwachen nach dem Clown gefragt hat.
Ermöglicht wird dieses Projekt durch die vollständige Finanzierung durch den Verein zur Förderung der Kinderklinik St. Augustin e.V., mit dem bereits eine jahrelange, verlässliche Kooperation besteht. Wir sagen herzlich Danke!