Jubiläums-Humorworkshop mit Michael Christensen, Begründer der Klinikclown-Bewegung in den USA, am St. Marien Hospital Bonn
Vor genau 10 Jahren führte die Stiftung HUMOR HILFT HEILEN (HHH) erstmals einen Humorworkshop für Pflegefachkräfte am St. Marien Hospital Bonn durch.
HUMOR HILFT HEILEN seit 2008 aktiv
Dr. Eckart von Hirschhausen hat HUMOR HILFT HEILEN 2008 gegründet. Sein Ziel war es Humor ins deutsche Gesundheitswesen zu bringen. Seit dem setzt er Klinikclowns deutschlandweit in Krankenhäusern und Pflegeheimen ein. Dann weitete er sein „Humor-Angebot“ auch auf Pflegeteams aus.
Michael Christensen ist Pate aller Klinikclowns
„Michael Christensen ist Pate aller Klinikclowns. Als wir uns das erste Mal bei einer HUMOR HILFT HEILEN-Akademie unterhielten, änderte er mit ein paar Worten die Strategie meiner Stiftung, als er mir von den Workshops für Pflegekräfte erzählte“, berichtet Dr. Eckart von Hirschhausen. „In den vergangenen 10 Jahren konnten wir bereits über 25.000 Pflegefachkräfte in über 1.600 Workshops helfen!“
Jubiläumsworkshop am St. Marien Hospital Bonn
In dem Jubiläumsworkshop am St. Marien Hospital Bonn wurde mit Pflegefachkräften und Ärzten sowie Trainer:innen der Stiftung HUMOR HILFT HEILEN, die teilweise bereits vor 10 Jahren am Workshop mit Michael Christensen teilgenommen haben, gemeinsam das Wissen aufgefrischt bzw. der Humor „trainiert“.
Humorworkshops unterstützen Pflegefachkräfte!
„Ich bin so ergriffen wieder hier zu sein“, sagt Michael Christensen. „Hier im selben Krankenhaus, im selben Raum und auch mit einigen Personen von damals. Seit dem ersten Workshop hat sich so viel getan! HUMOR HILFT HEILEN hat sich toll weiterentwickelt und bereits unzählige Pflegekräfte durch die Workshops unterstützt.“
Humor im St. Marien Hospital Bonn
„Das ist heute ein ganz besonderes Event für uns. Wir freuen uns sehr darüber den Gründer und Erfinder der Klinikclown-Bewegung in den USA hier heute in einem Workshop zu erleben und zu sehen, wie wichtig Humor bei der Arbeit im Krankenhaus ist“, freut sich PD Dr. med. Stephan Buderus, Chefarzt der Kinderklinik am St. Marien Hospital Bonn.
„Das Besondere ist, dass das in der Kinderklinik die Kinder und deren Eltern, aber nicht nur die, sondern auch die Pflegenden, die Krankenschwestern und Krankenpfleger, die Ärzte sowie auch andere Professionen wie zum Beispiel die Mitarbeitenden an der Pforte betrifft. Durch Humor bekommen wir ein weiteres wichtiges Element in die Klinik.“
Begeisterte Pflegefachkräfte
Die Teilnehmer:innen des Workshops waren begeistert. „Wir haben gelernt dem Bauchgefühl Platz zu geben“, sagte eine Pflegefachkraft. PD Dr. med. Buderus fasste das Fazit: „Wir haben heute wertvolle Übungen für den Spaß, die Arbeit und das Leben erhalten!“
Kurzinterview mit Michael Christensen, Begründer der Klinikclown-Bewegung in den USA und Ideengeber für die Humorworkshops von HUMOR HILFT HEILEN. Die Fragen stellte Verena Breitbach, HUMOR HILFT HEILEN.
- Vor 10 Jahren haben Sie den ersten Humorworkshop in Bonn am Marienhospital gegeben. Erinnern Sie sich noch daran, wie damals die Stimmung war und ob die Pflegefachkräfte für das Thema „Humor“ offen waren?
Soweit ich mich erinnere, waren die Mitarbeiter:innen diesem Workshop gegenüber sehr aufgeschlossen, auch wenn sie sich nicht sicher waren, was er beinhaltet. Nach dem spielerischen Aufwärmen fühlten sich alle sehr wohl und genossen die weitere Trainingseinheit in vollen Zügen.
- Wo stehen wir heute?
Die Beantwortung dieser Frage ist sehr schwierig. Wenn du meinst: Wie laufen die Workshops? Dann kann ich feststellen, dass HUMOR HILFT HEILEN mit seinen Workshops Pflegefachkräften eindeutig das Berufsleben erleichtert. Es scheint ein echter Bedarf dafür zu bestehen! Ich habe vor Kurzem mehrere Workshops in Italien geleitet und sie alle standen unter dem Motto „Der Mensch zuerst!“. Zu den Teilnehmenden gehörten medizinisches Personal, Sozialarbeiter:innen, Psycholog:innen, Lehrer:innen und darstellende Künstler.
- Braucht es in Zeiten wie diesen Humor mehr denn je?
Ja, in Zeiten wie diesen und eigentlich zu jeder Zeit müssen wir mit unserer Verletzlichkeit, Authentizität und insbesondere unserem Herzen in Kontakt bleiben.
- Was hat sich seit 2013 getan im Hinblick auf die Wahrnehmung von Humor im Gesundheitswesen?
Ehrlich gesagt bin ich mit einer globalen Sichtweise zu dieser Frage nicht ausreichend vertraut. Ich kann nur aus meiner persönlichen Perspektive antworten. Sicherlich habe ich beobachten können, wie der Beruf des Klinikclowns einen enormen Aufschwung erlebt hat. Es gibt regionale, nationale und internationale Konferenzen, in denen die künstlerischen, psychologischen und sozialen Auswirkungen von Klinikclowns im medizinischen/ im Bereich des Gesundheitswesens thematisiert werden. Das Fundament dafür ist die ständige Pflege der positiven Partnerschaft zwischen den darstellenden Künstlern:innen im Gesundheitswesen und dem medizinischen/klinischen Personal.
Über Michael Christensen:
Michael Christensen ist der Begründer der Klinikclown-Bewegung in den USA und Ideengeber für die Humorworkshops für Pflegefachkräfte der Stiftung HUMOR HILFT HEILEN. Er wurde 1947 geboren und absolvierte ein Schauspielstudium an der University of Washington in Seattle. Ende der 1960er Jahre trat er in die San Francisco Mime Troup ein und wurde professioneller Jongleur. In den 1970er Jahren trat er gemeinsam mit Paul Binder im Casino de Paris auf, bis er 1977 in New York gemeinsam mit diesem den Big Apple Circus ins Leben rief. 1981 gründete Michael Christensen die Big Apple Circus Clown Care, die Clowns und Pantomimen in Kinderkrankenhäuser schickte. 1988 wurde er Creative Direktor dieser Organisation.