Humor Hilft Heilen beim Lernwelten Kongress in Luzern
Zwei Tage lang kam ein Team der Stiftung Humor Hilft Heilen beim Kongress Lernwelten in den Austausch mit Akteur:innen aus Wissenschaft und Bildungspraxis im Bereich Pflege. Der Veranstalter hpsmedia lud ins XUND-Bildungszentrum nach Luzern Pflegepädagog:innen, -wissenschaftler:innen und Praxisanleiter:innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zum Austausch ein.
„Bildung benötigt Begegnung. Pflege benötigt Begegnung“, sagte Jörg Meyer, Leiter des Bildungszentrums XUND Luzern in seiner Eröffnungsrede des Kongresses „Bildung durch Begegnung“. In Anlehnung an das berühmte Zitat des Philosophen und Psychotherapeuten Paul Watzlawick „Man kann nicht nicht kommunizieren“ wünschte er allen rund 300 Teilnehmenden zwei – und begegnungsintensive Tage. Der Kongress begann direkt mit einer gemeinsamen Gesangseinlage.
Lernorte versus Bildungsräume
Nach der Begrüßung durch Prof. Dr. Andreas Lauterbach, Verlagsleiter hpsmedia, hielt Frau Prof. Dr. Katrin Kraus, Lehrstuhl für Berufs- und Weiterbildung an der Universität Zürich, den Impulsvortrag zum Thema „Bildungsräume“. Darin erläuterte sie den Zusammenhang zwischen Bildung und Begegnung. Beides bedinge sich wechselseitig. „Es kommt auf alle beteiligten Personen an, auf die verschiedenen Perspektiven und auf die gemeinsame Reflexion“, sagte Prof. Kraus.
„Was ist ein Lernort? Was macht einen Lernort aus? Was ist ein Bildungsraum? Wie unterscheiden sich die beiden voneinander und warum sind beide wichtig?“, waren die Fragen, die sie im Laufe ihres Vortrages beantwortete.
Ein Lernort sei zunächst ein als solcher gekennzeichneter und institutionalisierte Ort, mit der Intention, dass dort Lern- und Bildungsprozesse stattfinden. Ob dort jedoch wirklich Lernen stattfinde, sei nur das das Schaffen eines solchen Ortes nicht gewährleistet. Dazu müsse ein Bildungsraum entstehen, der zugleich immer ein Sozialraum sei. „Ein Bildungsraum ist ein Ort des sich Aneignens und Reflektierens von Lerninhalten“, sagte Frau Prof. Kraus. Bei diesem Prozess spielen die Ko-Präsenz anderer Menschen im Raum, die individuelle Resonanz mit der Atmosphäre in einem Raum sowie die Infrastruktur und die Wissensträger wie etwa Lehrmaterialien eine entscheidende Rolle.
„Solche Bildungsräume als Sozialräume spiegeln die gesellschaftlichen Verhältnisse wider“, erläuterte Frau Prof. Kraus. Daher stelle sich in Folge die wichtige Frage danach, wie Pädagog:innen eine Kompetenzentwicklung ermöglichen können, indem sie Lernräume aktiv gestalten und zu Bildungsräumen werden lassen.
Neben Vortragsangeboten und Workshops sowie Posterpräsentationen gab es die Möglichkeit an Lerninseln mit den Aussteller:innen in den Austausch zu treten. So sind im Laufe des Kongresses zahlreiche Gespräche und Interessensbekundungen an „Humor in der Pflege“, zu den Weiterbildungen für Praxisanleitende zum Thema Humor, Rückfragen zu den Humorworkshops für Pflegekräfte der Stiftung Humor Hilft Heilen und zum ausbildungsergänzenden Curriculum für Pflegeschulen entstanden. „Der Bedarf in der Pflege an Humor als Ressource für Begegnungen aber auch als Element der Selbstfürsorge und Resilienz ist sehr groß – das haben die Gespräche mit Fachkolleg:innen, Mitarbeitenden von Pflegeschulen und an Kliniken hier vor Ort wieder bestätigt“, sagt Lea Böttger, Leitung Pflegeworkshops. „Uns als Stiftung ist es ein Herzensanliegen, Begegnungen auf Augenhöhe – mit Augenzwinkern, zu fördern. Und zwar dort, wo sich Menschen oft unter schwierigen Bedingungen begegnen – im Gesundheitswesen. Daher haben wir uns sehr über das diesjährige und rundum gelungen umgesetzte Motto des Lernwelten Kongresses gefreut: Bildung durch Begegnung. Humor ist ein wichtiger Schlüssel für Begegnungen und damit auch für Bildung.“