Spendenkonto: Stiftung HUMOR HILFT HEILEN gGmbH // IBAN: DE24 2001 0020 0999 2222 00 // BIC: PBNKDEFF
Suche

Das ist die Überschrift

Lorem ipsum dolor sit amet consectetur adipiscing elit dolor

Wie alles begann

Positive Beziehungen tragen essentiell dazu bei, dass Menschen gesund werden und sich wohlfühlen. Humor Hilft Heilen sieht die zentrale Rolle, die die Pflegekräfte für ein heilungsförderliches Klima auf Stationen und in Heimen spielen. Sie verbringen die meiste Zeit mit den Menschen dort. Deshalb ist es ein Anliegen von Humor Hilft Heilen, Pflegekräfte in den Humor-Workshops für diese wichtige Aufgabe zu sensibilisieren und ihnen konkrete Techniken dafür mit auf den Weg zu geben.

Für die Pflegekräfte

“Pflegezeit ist Lebenszeit!”, heißt es. Das sollte für Patienten und Pflegende gelten. Aber wer hat noch Zeit, wenn sogar in der Medizin Zeit Geld ist? Der Pflegeberuf – und vor allem die Rahmenbedingungen – sind auf vielen Ebenen herausfordernd. Es gibt zu wenig Personal und zu viel zu tun. Der Beruf bringt es mit sich, dass sich die Pflegekräfte regelmäßig mit belastenden Situationen und Gefühlen wie Wut, Trauer oder Angst konfrontiert sehen. Das kann Stress und innere und äußere Konflikte auslösen. In den Humor-Workshops von Humor Hilft heilen, können Pflegekräfte trainieren, mit den Herausforderungen des Klinikalltags besser umzugehen.                           

                       

                           

Was hat Humor damit zu tun?

Seit ein paar Jahren findet ein Umdenken in der Psychologie statt, weg von den Defiziten hin zu den Ressourcen. Was schützt uns vor Burn-out und Depression? Was gibt uns Kraft, wo tanken wir auf, wofür stehen wir morgens auf?

Für die Arbeit im Krankenhaus und für die Beziehung zu kleinen und großen Patient:innen spielen Humor und Spontaneität eine große Rolle. Viel davon lässt sich lernen und üben. Es geht nicht darum, sich zu verstellen oder zum Clown zu machen – im Gegenteil. Die Wahrheit und die Situation sind oft viel komischer, wenn man sich traut, damit umzugehen. Humor heißt nicht, sich oder andere nicht ernst zu nehmen. Sondern vielmehr den Stress, der entsteht, wenn Menschen unter schweren Umständen zusammenkommen, erträglich zu machen.

 

 

Zitat Eckart:  “Wir kommen aus Staub, wir werden zu Staub, deshalb meinen die meisten Menschen, man müsse im Leben viel Staub aufwirbeln. Wir können an den Widersprüchen der Welt verzweifeln oder darüber lachen.”

 

 

Was sind die Inhalte der Humor-Workshops?

 

  • Die Workshops sensibilisieren für die Möglichkeit eines Perspektivwechsels – dem Kern von Humor.
  • Sie bieten Werkzeuge, Haltungen, Perspektiven an, die dazu beitragen können, dass Belastung subjektiv als geringer wahrgenommen wird, sich neue Handlungsoptionen und Verhaltensstrategie erschließen, die stärken und für mehr Leichtigkeit sorgen können
  • Im Idealfall geht ein:e Teilnehmer:in im Anschluss an einen Workshop mit anderen Augen durch den Alltag, was sich dann auch auf das Verhalten und schlussendlich auf das Empfinden auswirkt
  • Sie kreisen um die Frage: was kann ich über Haltung und Verhalten selbst tun, damit es mir gut geht? Wie wirke ich auf die Menschen, mit denen ich arbeite?
  • Die Workshops thematisieren die Bedingungen dafür, dass Humor als Element einer authentischen und stärkenden Begegnung entstehen kann – sie vermitteln keine Techniken im Sinne von „wie werde ich schlagfertiger/witziger?“
  • Die Workshops basieren auf Erkenntnissen der Resilienzforschung und der positiven Psychologie. Es geht darum, das zu stärken, was Ressource oder Stärke ist und nicht darum, das abzustellen, was Schwäche ist.

 

 

 

Die Wissenschaft dahinter

Warum zahlt das alles nicht die Kasse? Gute Frage. Bevor etwas zur Regelleistung wird, müssen Studien den Nutzen belegen. Aber wer soll die bezahlen? Meist wird nur geforscht, wenn es etwas zu verdienen gibt. Solange Lachen nicht in Pillenform zu pressen ist, sind Forschungsgelder schwer aufzutreiben.

Humor Hilft Heilen hat deshalb die größte Studie zu Humor in der Pflege selbst finanziert und begleitet. Über 2500 Mitarbeiter des Evangelischen Johanneswerks in Bielefeld absolvierten zwei Workshops von jeweils drei Stunden. In Teams à 15 Teilnehmern wurde geübt, gespielt und reflektiert: Wie trete ich in Kontakt mit jemandem? Was unterscheidet wertschätzenden von ironischem Humor? Wie kann ich mit peinlichen Situationen umgehen? Und wie sorge ich als Pflegekraft so gut für mich, dass ich ein Lächeln nicht »aufsetzen« muss, sondern dass es aus mir herausstrahlt?

Die unabhängige wissenschaftliche Begleitung durch die Universität Zürich belegte: Die Schulungen wurden sehr positiv bewertet, die Stimmung stieg, die Belastung sank, und die allermeisten wünschten sich noch viel mehr solcher Schulungen.

 

 

Zitat einer Teilnehmerin: »Durch die Humorschulung habe ich gelernt, wie ich besser mit anderen Menschen in Kontakt treten kann.«

 

 

Was Humor-Workshops nicht können

Oft wird in den Humorseminaren und Vorträgen zu wenig über die Rahmenbedingungen der Pflege reflektiert. Konkret erlebten wir das in einer Reha-Einrichtung, wo die Stimmung so schlecht war, dass die Mitarbeiter allem, was »von oben« kam, grundsätzlich misstrauten. Das führte dazu, dass der Humorworkshop nicht als Auszeit und Wertschätzung erlebt wurde, sondern zynisch kommentiert wurde mit: »Erst quetschen sie uns aus, und jetzt sollen wir auch noch dazu lächeln.« Deshalb kann man mit »Motivationstrainings« nichts kitten, bevor man sich darüber unterhalten hat, woran Menschen vorher zerbrochen sind.

 

Was kann ein Seminar leisten? Themen bewusst machen, Ressourcen ausbuddeln, ein Umdenken anstoßen und bei den Führungskräften ein Commitment einfordern, etwas zu ändern, auf den verschiedenen Ebenen. Lärm, Neonlicht, Zeitdruck und schlechtes Essen – man muss schon ziemlich gesund sein, um im Krankenhaus zu überleben, sowohl als Patient als auch als Mitarbeiter. Es braucht Wissen und Motivation, Teamwork und Führungskultur.